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Der Child Aid Papua Korallengarten entsteht

In den letzten zwei Wochen haben wir zusammen mit lokalen und internationalen Partnern unseren schuleigenen Korallengarten angebaut. Dabei wurden 1'643 Korallenfragmente angepflanzt. Selbstverständlich haben unsere Schülerinnen und Schüler mit angepackt. Nebst dem ökologischen Nutzen dient der Korallengarten als Bildungsplattform für unsere Schülerinnen und Schüler aber auch als Forschungsplattform für unsere nationalen und internationalen Partner.

Ökologischer Nutzen

Der Korallengarten dient der Wiederherstellung bzw. Erweiterung des bestehenden Korallenriffs. Ein gesundes Korallenriff ist die Grundvoraussetzung für ein intaktes, marines Ökosystem und trägt massgebend zum Küstenschutz bei. Des Weiteren dient der Korallengarten als optimaler Ort für kleinere Fische um Unterschlupf zu finden. Sie finden in den Korallen Schutz und legen dort ihre Eier ab.

Bildungsaspekt

Der Child Aid Papua Korallengarten soll als Bildungsplattform dienen und bietet einen Mehrwert für unsere Schülerinnen und Schüler. Unsere Welt zu verstehen und zu erleben ist in unseren Augen ein erster Schritt, um diese Vielfalt nachhaltig schützen zu können. Wir setzen grossen Wert auf praktische Erfahrungen in unserer Arbeit und wollen nicht nur theoretisches Wissen vermitteln. Durch direkte und eigene Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen wird der Umweltschutzgedanke verankert und somit auch verstanden.

Forschungsplattform:

In Zusammenarbeit mit Experten, wenden wir verschiedene Methoden beim Anpflanzen von Korallen an, um herauszufinden, was in Raja Ampat am besten funktioniert:


Test 1: Draht anstelle von Kabelbindern?

Nachdem unser Field-Officier von Child Aid Papua im September 2019 ein zweiwöchiges Training bei ‘Coral Guardian’ in Laboan Bajo besuchen durfte, kann das Erlernte nun in die Praxis umgesetzt werden. Dies geschieht mit professionellem Mentoring von lokalen und internationalen Experten. Zusammen mit der Organisation ‘The Sea People’ wird geprüft, ob die in Laboan Bajo angewandte Methode (Draht anstelle von Kabelbindern) hier ebenfalls besser funktioniert. Um dies herauszufinden, werden wir 50% der Korallen mit Kabelbindern und 50% mit Draht an der Eisenstruktur befestigen.

Wir hoffen natürlich, dass unsere zukünftigen Projekte von ‘The Sea People’ auf die Verwendung von Kabelbindern (von Plastik) verzichtet werden kann. Bis anhin liegen noch keine konkreten Ergebnisse vor.

Test 2: Mit Strom oder ohne Strom?

In Zusammenarbeit mit Coralive.org möchten wir herausfinden, ob die Korallenfragmente unter Ansetzung von Strom besser wachsen können als ohne. Auch hierzu gibt es noch keine konkreten Ergebnisse in den Gewässern von Raja Ampat, jedoch wurde in anderen Ländern sehr gute Erfahrungen gemacht. Deshalb werden wir 50% der Korallenfragmente unter Strom setzen und 50% traditionell heranziehen.

Für beide Tests werden uns nach rund 12 Monaten aussagekräftige Resultate vorliegen, welche wir mit unserem lokalen Partner ‘The Sea People’ auswerten können. Aufgrund der Ergebnisse werden die künftigen Korallenprojekte der Stiftung ‘The Sea People’ in Raja Ampat effizienter und effektiver umgesetzt werden können.


COVID-19

Die Situation rund um COVID-19 hat sich leider auch hier in den letzten Wochen wieder zugespitzt. Die angestrebte Wiedereröffnung für Touristen im Herbst ist in weite Ferne gerückt. Bis vor einigen Wochen galt Raja Ampat als ‚grüne Zone‘; das heisst, es gab keine bestätigten Fälle von Corona in der Region. Dies hat sich inzwischen leider schnell geändert, und die Zahlen steigen wieder rasant an. Mittlerweile ist Raja Ampat als ‚rote Zone‘ deklariert. Für lokale Touristen ist Raja Ampat jedoch geöffnet, und einige Resort haben sogar Gäste. Es herrscht jedoch sehr viel Unklarheit, welche ‚Art‘ von Touristen unter welchen Bedingungen das Gebiet bereisen dürfen. Die Fähre von Sorong nach Waisai wurde nach zweiwöchigem Betrieb wieder gänzlich eingestellt. Wir hoffen sehr, dass sich die Situation in naher Zukunft stabilisiert und die Fallzahlen in Raja Ampat, sowie auch weltweit in nächster Zeit wieder gesenkt werden können.

Einige Schulen in der Region wurden erneut geschlossen, und viele Kinder und Jugendliche sind wieder in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt. Unsere Schule ist seit Juli wieder geöffnet, und wir haben von Montag bis Freitag von 08.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr Vollbetrieb mit bis zu 40 Kindern und Jugendlichen.


Ausbau Abfallkonzept

Die hohen Abfallmengen, teilweise von den Einheimischen selbst versursacht, oft aber vom Meer herangespült, sind nach wie vor eine grosse Herausforderung für Mensch und Natur nicht nur hier in Raja Ampat. Im Rahmen unseres «Ocean-Warrior» Programms sammeln die einheimischen Kinder selbstständig jeden Dienstag Abfall im Dorf ein und entsorgen diesen korrekt. Nun hat Child Aid Papua die beiden Dörfer Sawinggrai und Kapisawar mit je 7 grossen Abfalleimern ausgestattet. Das Ziel besteht darin, die Einheimischen in ihrem Verständnis für die Umwelt soweit zu schulen, dass die Kinder in Zukunft nur noch die bestehenden Abfalleimer zu leeren haben.

Es kommt immer häufiger vor, dass die Kinder einen Erwachsenen im Dorf zurechtweisen, wenn dieser Abfall auf den Boden oder ins Meer schmeisst. Es ist toll zu sehen, dass die Erwachsenen die Kritik sogar akzeptieren und etwas beschämt den Abfall wieder auflesen um diesen dann gerecht zu entsorgen. Wie heisst es so schön… ‘Steter Tropfen höhlt den Stein..’

Child Aid Papua organisiert regelmässig Meetings mit der Dorfregierung. Dabei dürfen wir mit Freude feststellen, dass vermehrt ein Umdenken betreffend Abfallproblematik stattfindet. So haben sowohl der Dorfchef, wie auch die Kirchenvorsteher die Einheimischen dazu aufgerufen, Gebrauch von den Abfalleimern zu machen. Und, sehr schön für uns, es sei die Kritik der Kinder und Jugendlichen betreffend Abfall zu akzeptieren. Als weiterer Schritt ist nun sogar angedacht, dass in den beiden Dörfern keine Plastiksäcke mehr verwendet werden dürfen, sowie auch anderer ‘Single-use-plastic’ verbannt werden soll. Sollte dies umgesetzt werden, wären dies wohl die ersten beiden Dörfer in ganz West-Papua, welche ‘single-use-plastic’ im Alltag verbieten würden.

Kalender 2021

Wir haben weitere tolle News. Das Jahr neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu. Deshalb haben wir für euch einen neuen Kalender für das Jahr 2021 erstellt. Alle Bilder entstanden während zweier Projektbesuchen des Fotografen Andrin Fretz in den Jahren 2019 und 2020.

Der Mindestbeitrag für den Erwerb dieses Kalenders liegt bei CHF 50.–. Dieser Betrag deckt alle Unkosten und beinhaltet bereits eine kleine Spende. Jeder Betrag darüber kommt vollumfänglich den Bildungsprogrammen von Child Aid Papua zugute.

Wir würden uns riesig freuen, wenn der Kalender mit den bezaubernden Bildern von Raja Ampat wiederum möglichst viele Wände in Wohn- und Geschäftsräumen schmücken würde.

Hier kannst Du die Bilder anschauen und den Kalender erwerben:

Selbstverständlich sind wir Dir ebenfalls sehr dankbar, wenn Du den Child Aid Papua Kalender als Weihnachtsgeschenkidee auch Deinen Freunden und Familien weiterempfehlen würdest.





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